Am 9. Feburar 2021 hatte ich meine Tumor-Operation und eine anschließende Krebsbehandlung. Ich habe damals darüber in »Meine Hiobsbotschaft« ausführlich berichtet. Nun, drei Jahre später, bin ich gesund und munter und durfte in meinem Heimatdorf Effringen unseren Film »#schalom75 – Gottes einzigartige Treue« zeigen und am nächsten Morgen im Gottesdienst die Predigt halten.
Allen Völkern muss im Namen des Christus verkündet werden: »Ändert euer Leben! Gott will euch eure Schuld vergeben.« Fangt in Jerusalem an! (Lukas 24,47) – So lautete der Lehrtext des 9. Februar 2024 in den Herrnhuter Losungen. »Fangt in Jerusalem an!« – »Jerusalem first!« – Eine Aussage die sehr gut zu meiner persönlichen Berufung passt, in meiner Predigt verknüpfte ich einige wichtige Bibelstellen aus dem Buch Jesaja mit meiner Krankheits- und meiner Berufungsgeschichte.
Jerusalem stand am Anfang von Gottes Heilsgeschichte – zur Zeit Abrahams (oder gar Adams?!). Jerusalem steht am Ende der Geschichte – siehe Offenbarung 21. Und: Jerusalem ist das Zentrum der Geschichte. Dort wurde Jesus Christus gekreuzigt und dort ist er auferstanden.
Am kommenden Sonntag (18.2.2024) werde ich die Predigt um 18 Uhr beim Liebenzeller Gemeinschaftsverband in Wart wiederholen. Und auch dort wird wiederum am Samstag zuvor (17.2.2024) der Film gezeigt, um 19 Uhr. Herzliche Einladung!
Der Holocaustgedenktag am 27.1.2024 mit dem Seminartag zu den Themen Antisemitismus und Nahostkonflikt ist ausführlich dokumentiert, Zeitungsbericht, Livestream und vier Seminare sind auf einer Veranstaltungsseite des Papierblatt-Projekts abrufbar.
Die beiden Vorträge von Prof. Mihamm Kim-Rauchholz sind auf der Internetseite der Lichtmesskonferenz abrufbar, auch der Zeitungsartikel kann dort nachgelesen werden.
Jedes Jahr Ende Januar und Anfang Februar sind zwei wichtige Termine, die ziemlich viel Zeit beanspruchen: Veranstaltungsplanung und -durchführung sowie vorher und nachher Öffentlichkeitsarbeit und später dann die Verwertung der Aufnahmen.
Am 27. Januar war Holocaustgedenktag, da haben wir – unter anderem im Rahmen des Papierblatt-Projekts – nach Maisenbach eingeladen. Im Gästehaus Bethel gab es einen Seminartag mit hochinteressanten Vorträgen, abends dann den Gedenkabend mit Avigdor Neumann (per Zoom aus Israel) und Jair Bayer, der als Soldat der israelischen Armee im Gazastreifen war. Er ist der Cousin von Urija Bayer, der im Dezember beim Kampfeinsatz ums Leben gekommen ist. Während des ganzen Tages war ich hinter den Kulissen für Kamera und Regie zuständig, hinterher habe ich umfangreich für den Schwarzwälder Boten berichtet.
Am Sonntag, den 4. Februar lädt die Zellerstiftung zur jährlichen Lichtmesskonferenz ein, dort arbeite ich seit Jahren mit – in der Organisation und Öffentlichkeitsarbeit sowie natürlich auch als Verantwortlicher für die Medientechnik. Hauptrednerin bei der 168. Ausgabe der Konferenz ist Prof. Mihamm Kimm-Rauchholz, die seit 2023 zum Leitungsteam der Liebenzeller Mission gehört. Die Konferenz wird umrahmt von einer Missionsausstellung mit zahlreichen Infoständen christlicher Werke aus der Region Nordschwarzwald, darunter Zedakah, Aseba und Morija mit #schalom75 und dem Papierblatt-Projekt. Herzliche Einladung, die Türen öffnen um 13 Uhr im Zellerstift in Nagold.
In der aktuellen IDEA 3/2024 erscheint ein Leserbrief, der sich auf meinen kürzlich erschienenen Impuls »Hat Gott Israel vergessen?« bezieht. Da ist von einer sprachlichen Vermischung die Rede: »Hamas« bedeute auf Arabisch »Begeisterung, Eifer, Kampfgeist«.
Dies war mir natürlich bekannt und in einer längeren Version der Predigt habe ich ausgeführt, dass »Hamas« eigentlich aus dem Arabischen kommt. Aber die »Kleine Kanzel« ist eben »klein« und daher blieb nur der Hinweis auf das hebräische »Hamas« übrig.
Im Gegensatz zum Leserbriefscheiber finde ich nicht, dass dieser »Sachverhalt […] IDEA-Leser kaum interessieren« sollte. Im Gegenteil ist es überaus erstaunlich, dass das biblische Hebräisch die »Hamas« genau als das entlarvt, was sie tatsächlich ist: eine gewalttätige, absolut menschenverachtende Terrororganisation, die Unheil über das Volk Gottes bringt!
Die Wanderung von der Gemeindehalle in Sulz am Eck hinaus zum Jägerstein im Sindlinger Tal am 7. Januar 2024 war nicht nur eine 1,5 Kilometer lange Wegstrecke – sie war auch eine anschauliche Reise in die Vergangenheit. Heide Dittus vom Schwarzwaldverein, ein amitionierte Heimatforscherin, nahm die über 120 Wanderer mit in die Zeit vor 300 Jahren, als der württembergische Herzog Eberhard Ludwig Landesherr war.
Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen? Wenn die Übeltäter an mich wollen, mich zu verschlingen, meine Widersacher und Feinde, müssen sie selber straucheln und fallen. (Psalm 27,1+2)
Die halbe Wahrheit. Oft ist von den Psalmen für den liturgischen Gebrauch im Gesangbuch nur eine Auswahl von Versen abgedruckt. Unbequeme Passagen werden ausgespart. Vers 1 von Psalm 27 ist enthalten, Vers 2 nicht. Die ganze Wahrheit ist, dass die Bibel auch in schreckliche Situationen hinein etwas zu sagen hat. Israel hat am 7. Oktober Übeltäter, Widersacher und Feinde erlebt. Möge Gott dort und in der ganzen Welt helfen, dass das Böse eingedämmt wird.
Die halbe Wahrheit: Antisemitismus wird oft als besonders ausgeprägte Erscheinungsform von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit betrachtet. Aber eine rein weltliche Definition greift zu kurz. Warum wird ausgerechnet das jüdische Volk, nach der Bibel Gottes auserwählter »Augapfel« (Sacharja 2,12), so sehr gehasst? Die ganze Wahrheit ist, dass im Judenhass ein antigöttlicher Geist zum Ausdruck kommt. Oder, wie es unser Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl formuliert hat: »Wer Juden hasst, wendet sich gegen Gott selbst.«
Die halbe Wahrheit – oder mal mehr und mal weniger hohe Wahrscheinlichkeiten – präsentieren uns inzwischen auch künstlich erzeugte Texte. Blickt man hinter die Kulissen, ist die sogenannte »Künstliche Intelligenz« nur eine Simulation von Intelligenz – zugegebenermaßen mit faszinierenden Ergebnissen. Es kostet oft große Mühe, die ganze Wahrheit zu erfahren, immer schwieriger wird es, gut getarnte »Halluzinationen« und auch sonstige »Fake-News« zu entlarven.
Sich über Israel und die Ereignisse auf der ganzen Welt zu informieren, ist heute durch die vielfältige Medienlandschaft einfacher denn je. Sich ein fundiertes Urteil über die komplexen und zahlreichen relevanten Themen zu bilden, ist dagegen so schwierig wie wohl nie zuvor. Ich glaube, dass zur ganzen Wahrheit gehört, was der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau geschrieben hat: »Man muss die Bibel lesen, damit man die Zeitung versteht.«
Die volle Wahrheit steht im Psalmwort: »Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?« Dies wird in der Weihnachtsgeschichte besonders deutlich. Gesegnete Feiertage!
Gestern war ich mit dabei in der ersten richtigen Kino-Vorführung unseres Films #schalom75 – im besonders schönen Kino in Bad Wildbad. Das war etwas Besonderes: Aus der zweiten Reihe konnte ich die Bild- und Tonqualität richtig genießen.
Es war die dritte Vorführung, bei der ich seit Beginn des schrecklichen Hamas-Angriffs in Israel selbst dabei war. Es waren wertvolle Abende. Zwar scheint nun einerseits #schalom75 bereits veraltet zu sein und auch der Filmtitel klingt merkwürdig: Kein Schalom und auch kein Feiern mehr des 75-jährigen Staatsjubiläums. Stattdessen Entsetzen angesichts der Gräueltaten der Terroristen, Bangen um das ungewisse Schicksal der Geiseln – und beten für die Freunde von Zedakah, die wir vor wenigen Wochen erst noch in Shavei Zion besucht hatten und die nun in den Schutzräumen verharren.
»Am 7. Oktober 2023 sind soviele Juden ermordet worden wie an keinem anderen Tag seit dem Ende des Holocausts!« – so schrieb ich vor wenigen Tagen auf der Startseite von www.papierblatt.de. Unsere Projekte haben eine ganz andere Perspektive bekommen: Einige haben in den Sozialen Medien verkündet: »›Nie wieder‹ ist jetzt!« – Wieder geht es um die Existenz von Juden, wieder sind wir gefragt, zu Gottes Volk zu stehen. Schaffen wir das?
Die Geschichte von Gottes Treue zu seinem Volk sowie die ganzen Hintergrundinformationen, die #schalom75 und Einzigartiges Israel bieten, sind nun umso wichtiger, um die Tragweite der momentanen Krise zu verstehen. Der Hass auf Juden, den wir vor wenigen Tagen beim Antisemitismus-Kongress als eher »theoretische« Frage behandelten, ist nun in einem erschreckenden Ausmaß wieder Realität geworden.
Wir wollen für Israel beten und unsere Solidarität vor allem durch unsere Arbeit zum Ausdruck bringen, mit der wir bezeugen, welche besondere Rolle das jüdische Volk und das Land Israel für uns als Christen spielt! Am Israel Chai, das Volk Israel lebt!
Antisemitismus heute – so heißt der Kongress, der vom 24. bis 26. September auf dem Schönblick in Schwäbisch Gmünd stattfindet.
Antisemitismus heute – ist leider ein großes Problem! Ob von rechts, links, von Zugewanderten oder aus der Mitte unserer Gesellschaft. Hass auf Juden oder auf Israel existiert mitten unter uns.
Dagegen müssen wir etwas tun! Mit unserem Projekt »Papierblatt – Holocaust-Überlebende berichten« lassen wir Zeitzeugen zu Wort kommen, die Antisemitismus in seiner schrecklichsten Form erlebt haben.
Wir müssen aus der Vergangenheit lernen und an einer besseren Gegenwart und Zukunft arbeiten. Dazu wollen wir uns auf dem Kongress treffen und vernetzen. Antisemitismus heute – muss bekämpft werden!
Ich werde einen Workshop halten mit dem Titel: Erinnern und lernen: Möglichkeiten und Gefahren im digitalen Zeitalter – Nur noch wenige Zeitzeugen können aus erster Hand von ihren schrecklichen Erlebnissen während des Holocaust berichten. Dabei ist es so wichtig, die Erinnerung wachzuhalten, denn nur so können die jetzige und zukünftige Generationen aus der Geschichte lernen. Wie Überlebende ihre Zeit nach dem Holocaust gestaltet haben, kann eine große Ermutigung sein. Wo einerseits durch Videos, Texte und das Internet viele Gefahren der Falschinformation lauern, gibt es andererseits hervorragende Möglichkeiten, den Menschen diese Zeitzeugnisse zu vermitteln.
Am 3. August 2021 stand in meinem Kalender »Tag der Freiheit«. Von März bis Juli hatte ich damals alle drei Wochen am Dienstag eine Behandlung gegen meine Krebserkrankung. Nach drei Wochen, wenn ich mich gerade erholt hatte, kam ein neuer Giftcocktail in mich rein. Die Haare waren bereits ausgefallen, abrasiert und langsam und schütter wieder am Nachwachsen. Am 3. August waren wieder drei Wochen um – und nach sechs Behandlungen keine Chemo mehr! Für mich war das dann der »offizielle« Tag des Neuanfangs und ich denke jedes Jahr daran. Letzte Woche auch wieder, es war ein schöner Ferientag mit Ausflug und Pizzaessen. Die Krankheit ist schon zwei Jahre her und mir geht es sehr gut.
Da passt irgendwie der Monatsspruch für den August: »Du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.« (Psalm 63,8)
Frohlocken. Fröhlich sein, lobpreisen, Halleluja singen! Halleluja? Frohlocken? Da war doch was! Ein Münchner im Himmel. Wer kennt den noch: »Luja, sog i!« – Wütend sitzt der Münchner auf seiner Wolke und »frohlockt«, weil er Manna statt Bier bekommen soll.
Wie frohlocke ich eigentlich? Auch eher mürrisch, gleichgültig, undankbar?! Ich müsste doch meinem Helfer, meinem Retter viel dankbarer sein, dass mein Leben normal weitergegangen ist, dass ich gesund und leistungsfähig bin.
Die Realität ist: Alles ist wieder so selbstverständlich. Ich verdränge die Zerbrechlichkeit meines Lebens, die mir damals so unmittelbar vor Augen war. Ja, ich verdränge sie oft sehr bewusst. (Nicht nur so eher unbewusst wie vielleicht »normale« Leute, die keinen Schicksalsschlag hinter sich haben.)
Ich wollte mal wieder in mein Tagebuch der Krankheitszeit schauen. Hab ich noch nicht gemacht. Ich habe das Buch »Über den Tod« von Timothy Keller gekauft, der vor einiger Zeit an Krebs gestorben ist. Noch nicht gelesen. Auch einen Text über den »Tag der Freiheit« wollte ich eigentlich schon letzte Woche schreiben. Ich machte es jetzt, weil ich die Gebetsstunde hielt, einige Tage danach.
Geprägt hat mich diese Zeit damals auf jeden Fall. Ich bin noch näher als zuvor am Wasser gebaut. Manchmal treibt es mir unvermittelt Tränen in die Augen: Berührende Szenen in einem Film. Gedanken über die Familie oder ein schönes Erlebnis. Eine Geburtstagskarte von 2021, die mir beim Aufräumen in die Finger kam. Erhebendes und Trauriges.
Es gibt viel Grund zum Frohlocken: Ich kann wieder in meiner Berufung leben, die schon lange mein Beruf geworden ist. Ich war wieder in Israel und darf bald noch einmal hin. Der Film #schalom75 ist erfolgreich, es gibt ermutigende Rückmeldungen. Wir erleben als Familie tolle Dinge, haben ein gutes Verhältnis untereinander. Auch in der Gemeinde gibt es in allen Herausforderungen viel Positives. Gott meint es gut mit mir und scheint durch mich zu wirken!
Und doch frohlocke ich eher wie dieser missmutige Münchner: »Sacklzementhalleluja!« – Der Psalm 63, aus dem der Monatsspruch ist, liest sich da doch sehr viel mehr so, wie es sein sollte. Und ich nehme mir (immer wieder) vor: mehr Bibel lesen, mehr beten, näher zu Gott.
Psalm 63: Gottes Güte ist besser als Leben – Ein Psalm Davids, als er in der Wüste Juda war.
2 Gott, du bist mein Gott, den ich suche. Es dürstet meine Seele nach dir, mein Leib verlangt nach dir aus trockenem, dürrem Land, wo kein Wasser ist. 3 So schaue ich aus nach dir in deinem Heiligtum, wollte gerne sehen deine Macht und Herrlichkeit. 4 Denn deine Güte ist besser als Leben; meine Lippen preisen dich. 5 So will ich dich loben mein Leben lang und meine Hände in deinem Namen aufheben. 6 Das ist meines Herzens Freude und Wonne, wenn ich dich mit fröhlichem Munde loben kann; 7 wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich, wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach. 8 Denn du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich. 9 Meine Seele hängt an dir; deine rechte Hand hält mich. 10 Sie aber trachten mir nach dem Leben, mich zu verderben; sie werden in die Tiefen der Erde hinunterfahren. 11 Sie werden dem Schwert dahingegeben und den Schakalen zur Beute werden. 12 Aber der König freut sich in Gott. Wer bei ihm schwört, der darf sich rühmen; denn die Lügenmäuler sollen verstopft werden.
Auf der Rückseite der neuen Ausgabe von »IDEA« ist ein Porträt von mir abgedruckt. »Zwischen Traum und Wirklichkeit« – Redakteurin Erika Weiss hat mich interviewt und daraus einen Artikel gemacht: Wie ich vor 25 Jahren zum ersten Mal Israel erlebte, wie daraus »Einzigartiges Israel« entstanden ist und später der Wunsch, gemeinsam mit ASEBA »das Thema Israel in modernem Gewand auf die Leinwand zu bringen«. Ja, nach meiner Erkrankung im Jahr 2021 ist die Entstehung des Filmprojekts »#schalom75« tatsächlich ein Wunder und ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist.
Ein Interview mit mir über das Filmprojekt und über »Gottes einzigartige Treue« erschien in der aktuellen Ausgabe des Schweizer Magazins »FACTUM«. Beide Zeitschriften lese ich schon sehr lange regelmäßig und kann sie wirklich sehr empfehlen!
Herzlichen Dank an IDEA für die freundliche Bereitstellung der PDF-Datei.
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