Kirchenmusik: das komplette Spektrum!

Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden! Das betrifft vor allem die Musik, auch unter Christen. Während für die einen die Kirchenorgel nach wie vor »die Königin der Instrumente« ist, fühlen sich andere mit rockigen Klängen auch im Gottesdienst wohl. Dass beides seine Berechtigung hat, dass beides in unserer Sulzer Michaelskirche Platz hat – und dass beides Gott zur Ehre dient, wollen wir im September unter Beweis stellen!

Zum »Tag des offenen Denkmals« am Sonntag, 8. September widmen sich Wildberg und seine Stadtteile dieses Jahr einer »Nahaufnahme Orgel« und dem Orgelspiel. Ungefähr 50.000 Orgeln sind derzeit hierzulande im Einsatz. 2017 wurden Orgelbau und die Orgelmusik als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt. Die fünf Orgeln in den Wildberger Stadtteilen werden am Tag des offenen Denkmals näher betrachtet bzw. auch erklingen.

Ich selbst werde in Gültlingen und Sulz mit dabeisein sowie auch bei der Orgelführung im Seizental (Anmeldung auf www.grenzsteinpfad.de). Die Orgeln in unseren beiden Michaelskirchen sind etwas Besonderes: Das Gültlinger Exemplar wurde im Jahr 1815 von Johann Jakob Weinmar erbaut. Weinmar stammte aus Bondorf (bei Mötzingen) und gehörte zu einer berühmten Orgelbauerfamilie. Die Geschichte der Sulzer Orgel ist komplexer, ebenfalls Johann Jakob Weinmar hatte Anfang des 19. Jahrhunderts eine Orgel in den bereits vorhandenen Prospekt eingebaut. Diese ist allerdings nicht mehr erhalten, das aktuelle Innenleben stammt aus dem Jahr 1963. In Gültlingen gibt es die »Nahaufnahme Orgel« gleich nach dem Frühgottesdienst um 10.30 Uhr, in Sulz nachmittags um 14 Uhr. Natürlich gibt es auch in den beiden Gottesdiensten am 8.9. Orgelmusik zu hören.

Heavy Metal Worship wird es dann am Mittwoch, 25. September, in der Sulzer Michaelskirche geben: »Jesus is King!« – Die Band »Chaotic Resemblance« aus den USA, die sich seit 2006 mit Hard Rock und Metal für Jesus einsetzen, werden unsere Kirche rocken, im etwas ruhigeren Akustik-Setting. Bevor sie zum größten christlichen Rock- und Metalfestival in Europa, dem »Loud and Proud« in Wissen (Rheinland-Pfalz) aufbrechen, gibt es die einmalige Gelegenheit, einen Auftritt in unserer stimmungsvoll beleuchteten Kirche zu erleben (und auch ein Teil meiner Gitarrenanlage wird dabei wahrscheinlich zum Einsatz kommen :-). Der Eintritt ist frei! Weitere Infos und Musikstücke zum Reinhören gibt es auf der Seite des CVJM Sulz am Eck.

Ein Fest für Generationen: Schäferlauf-Filmprojekt

Beim Schäferaktionstag in Wildberg am Sonntag, 16. Juni, machte mein neues Filmprojekt den ersten Schritt in die Öffentlichkeit: Im Fruchtkasten der Klosteranlage wurde eine 15-minütige Vorschauversion des Films »Schäferlauf300plus – Ein Fest für Generationen« gezeigt.

Anlass der Produktion ist das 300-jährige Jubiläum des Wildberger Schäferlaufs, das letztes Jahr mit einem Festakt gefeiert wurde, genau am Jahrestag des ersten Schäferlaufs, der am 26. Juli 1723 stattgefunden hat. Da der Schäferlauf nur alle zwei Jahre durchgeführt wird, ist der offizielle Jubiläums-Schäferlauf nun vom 19. bis 22. Juli 2024. Er gilt als das älteste Brauchtums- und Heimatfest im Nordschwarzwald und so wurde zum Beispiel im Jahr 1859 berichtet, dass »Pilger, welche heiteren Muthes das Städtchen Wildberg zum Ziel ihrer Reise sich erkoren, [um den] je nach zwei Jahren wiederkehrenden Schäferlauf mit anzusehen«. Auch im Jubiläumsjahr werden wieder Tausende Besucher aus nah und fern erwartet.

Doch Schäferlauf ist nicht hauptsächlich Unterhaltung, Volksfest und Party – der Film möchte auf den eigentlichen Schatz aufmerksam machen, der uns Wildbergern anvertraut ist: Mit einem Erlass vom 7. Dezember 2018 sind die Schäferläufe von Markgröningen, Bad Urach und Wildberg zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO ernannt worden! Im Interview bringt es der Historiker Thomas Hafen (Freilichtmuseum Vogtsbauernhof) auf den Punkt: »Ich kann kein historisches Fest erfinden. … Es geht immer darum, etwas, das man hat, durch die Zeiten zu tragen, von einer Generation an die nächste weiterzugeben.« Er bekennt, dass er erleben durfte, »mit welcher Vitalität die Wildberger, die ganze Region um Wildberg herum, dieses Schäferlauffest feiert«. Und er verbindet den Auftrag seines Museums, in dem seit einigen Jahren das »Effringer Schlössle« steht, mit dem Appell an die Wildberger: »Wir tragen etwas, das uns anvertraut ist, als Auftrag durch die Zeit, versuchen es an die nächste Generation weiterzugeben.«

Auch für den Stadtschäfer Karl-Martin Bauer ist der Schäferlauf etwas Besonderes, man sei als Schäfer »mit Herzblut dabei«. Neben dem Schäferlauf als Ereignis ist mit dem Eintrag in die Liste des Immateriellen Kulturerbes zugleich auch das Schäferhandwerk gewürdigt worden, so Eberhard Fiedler, der seit vielen Jahren für die Organisation des viertägigen Fests verantwortlich ist.

Und auch das Wildberger Stadtoberhaupt, Bürgermeister Ulrich Bünger, ist mit voller Überzeugung dabei: Zum Festzug und der traditionellen Veranstaltung auf dem Schäferlaufplatz darf er auch dieses Jahr wieder hohe Prominenz und die breite Öffentlichkeit begrüßen. Wie es schon 1859 berichtet wurde, so ist es auch noch heute: In der ganzen Stadt »sah man Kopf an Kopf die dichtgedrängte Volksmenge stehen und sitzen«. Der Schäferlauf ist ein »Fest der Bürger für die Bürger«, so betont Bünger.

Nach dieser ersten Film-Vorschau, die zum Schäferaktionstag exklusiv als Überraschung gezeigt wurde und von insgesamt etwa 100 Zuschauern gesehen wurde, ist die Premiere für den Herbst 2024 geplant – wenn die Aufnahmen des großen Wildberger Traditionsfestes sowie weitere Interviews im Kasten sind und zu einem Film zusammengefügt sein werden, der die kulturelle und historische Bedeutung des Festes und den Wert für das Schäferhandwerk festhalten und unterstreichen soll.

Weitere Infos zum Schäferlauf gibt es auf der Internetseite www.schaeferlauf-wildberg.de. Einen schönen Video-Rückblick auf den Schäferaktionstag gibt’s beim Kollegen von www.wildberg360.de

Nun bleibt nur noch zu sagen: Herzliche Einladung zum Schäferlauf!

Der Sulzer Jägerstein: Erinnerung an einen Mord vor 300 Jahren

Die Wanderung von der Gemeindehalle in Sulz am Eck hinaus zum Jägerstein im Sindlinger Tal am 7. Januar 2024 war nicht nur eine 1,5 Kilometer lange Wegstrecke – sie war auch eine anschauliche Reise in die Vergangenheit. Heide Dittus vom Schwarzwaldverein, ein amitionierte Heimatforscherin, nahm die über 120 Wanderer mit in die Zeit vor 300 Jahren, als der württembergische Herzog Eberhard Ludwig Landesherr war.

Ein Artikel von mir zur Veranstaltung erschien im Schwarzwälder Boten (leider hinter der Bezahlschranke, ich empfehle SB+, doch wer genau hinschaut, kommt auch mit den Bildern klar 😉

Tag des offenen Denkmals am 13. September 2020 in Sulz am Eck: live & digital

Für den »Tag des offenen Denkmals« im Corona-Jahr 2020 haben wir uns ein besonderes Angebot ausgedacht: In kleinen, individuellen Wandergruppen können Sie verschiedene Stationen besuchen, an denen interessante geschichtliche Informationen auf Sie warten mit zum Teil spannenden neuen Erkenntnissen. Alternativ können Sie einzelne oder auch alle Stationen »virtuell« besuchen. Und sogar exklusive Stationen, die wir nur digital anbieten: Die Baustelle Michaelskirche und den Glockenturm.

Draußen im Dorf und in der Natur – von daheim aus per Youtube – oder im Gemeinschaftshaus am Bach, über Beamer und Bildschirm bei Kaffee und Kuchen: »Mit Abstand« der flexibelste und vielseitigste Tag des offenen Denkmals, den wir je hatten!

Es gibt diese Stationen:

Es gibt diese Stationen:

Station 1: Die »Phantomsiedlung« beim Steinbruch von 14 bis 15.30 Uhr, mit Timo Roller

Station 2: Grenzsteine und Grubstock am Friedhof von 14.30 bis 16 Uhr, mit Rolf Dittus

Station 3: Kirchgarten mit der Geschichte von Sulz und der Michaelskirche von 14.30 bis 16 Uhr, mit Heide Dittus und Albert Röhm

Station 4: Cafe am Bach am Denkmaltag im Gemeinschaftshaus von 15 bis 18 Uhr, mit Christina Roller, Stefan Buchali und Team

Zusätzliche virtuelle Stationen im Gemeinschaftshaus und auf Youtube: Baustelle mit Infos zur Renovierung (kurzfristig kann nun auch direkt »live« ein Blick in das Kirchengebäude geworfen werden und Günter Gärtner ist für Erklärungen vor Ort!), Chorsakristei und Beinhaus, Turm und Glocken – dazu noch ein kurzer Impuls von Pfarrer Hartmut Heugel über das Motto des Denkmaltags: »Erinnern. Erhalten. Neu denken.«

Live vor Ort erleben:

Wandervorschlag 1: Durchs Feuchtental bis zur Steinbrucherweiterung, hoch zum neuen Radweg, am Waldrand entlang bis zum Flurstück Zimmler, ggf. Abstecher zum Aussichtspunkt oberhalb des Steinbruchs. Dann über Radweg, am Wasserhäusle vorbei, Richtung Braunjörgen, hinunter zu Friedhof, Kirche, Gemeinschaftshaus.

Wandervorschlag 2: Spaziergang durch den Ort: Friedhof, Kirche, Gemeinschaftshaus in beliebiger Reihenfolge.

Mehr zu den Angeboten am Tag des offenen Denkmals erfahren Sie auf der Homepage der Stadt Wildberg unter www.wildberg.de.

Wir freuen uns auf Sie!

Heide Dittus, Albert Röhm und Timo Roller
Eine Kooperation von: Stadt Wildberg, Schwarzwaldverein, Kirchengemeinde, CVJM und MORIJA gGmbH

Grenzsteinwanderung am »Tag des offenen Denkmals«

Über 40 Interessierte waren am »Tag des offenen Denkmals« am 13.9.2015 mit uns unterwegs entlang des »Herrschaftlichen Reviers Moldenberg«, als der Grenzsteinpfad zum ersten Mal öffentlich vorgestellt wurde. Am 9.9.2018 wurde die Wanderung ein weiteres Mal gemeinsam durchgeführt. Dank eines ausführlichen Flyers eignet sich die Tour wunderbar, um sie auf eigene Faust zu wandern. Daher wollen wir 2020, im Corona-Jahr, dazu einladen, selbstständig in kleinen Gruppen die Grenzsteine auf diesem Pfad zu entdecken! Weitere Infos und Flyer zum Download: www.grenzsteinpfad.de

Zwei Reisen – und viele Fragezeichen

Am Ostermorgen mit dem Flugzeug Richtung Sonnenaufgang: Der April könnte ein ereignisreicher Monat werden! Zum zweiten Mal findet am 13. April an der Universität Sirnak im Südosten der Türkei ein Noah-Symposium statt. Und zum zweiten Mal nach 2013 habe ich mich dort mit einem Beitrag beworben und dieser wurde akzeptiert. Obwohl zunächst nur auf Türkisch angekündigt und mit der Einschränkung, die Reisekosten seien selber zu finanzieren, hat sich nun noch einiges zum Positives gewendet: Es gibt eine englische Version der Seite und mein texanischer Forscherfreund Bill Crouse, der Maßgebliches in der Forschung des Bergs Cudi geleistet hat, und ich wurden nach unseren Daten gefragt für die Buchung des Flugs.

Direkt anschließend ist eine weitere Reise geplant und bereits gebucht: Vom 22. bis 26. April möchte ich mit Schuldekan Thorsten Trautwein nach Israel fliegen. Mordechai Papirblat feiert am 25. April seinen 97. Geburtstag und wir wollen ihm persönlich die deutsche Ausgabe seines Buches »900 Tage in Auschwitz« überreichen. Die Dokumentation dieser Übergabe könnte dann am 1. Mai in Maisenbach gezeigt werden, wo Projektpartner Zedakah e.V. nicht nur sein jährliches Israel-Freundestreffen abhält, sondern auch das 60-jährige Jubiläum feiert.

»Könnte« – habe ich eingangs geschrieben. Waren es bei den ersten Planungen noch Fragen wie: »Wird Mordechai Papirblat gesund genug sein, um Besuch zu empfangen?« oder »Wie entwickelt sich die politische Lage an der türkisch-syrischen Grenze?« beschäftigt uns inzwischen vor allem ein Thema: Der Corona-Virus! Israel hat sein Staatsgebiet völlig abgeriegelt, Deutschland zunächst zum Risikogebiet erklärt und inzwischen alle Besucher »ausgeladen«. Touristen, die im Land sind, werden nachhause geschickt. Die Türkei, bisher erstaunlich lange virusfrei geblieben, hat nun gerade seine ersten Corona-Fälle vermeldet. Es ist im Moment nicht absehbar, wie es weitergehen wird.

Hier, in meiner unmittelbaren Umgebung, werden einerseits massenweise Veranstaltungen abgesagt, andererseits schüttelt man sich anderswo ganz unbedarft die Hände oder fährt ins Stadion.

Im Angesicht des Corona-Virus ist die Planungssicherheit gleich null!

Es sind noch einmal aktualisierte Flyer eingetroffen für das archäologische Tagesseminar in Nagold am 28. März. Ich möchte (»könnte«!) eine weitere Einladungsrunde starten, es geht in die heiße Phase der Vorbereitungen, Catering bestellen, letztes Briefing mit den Referenten. Aber: Kann die Veranstaltung überhaupt durchgeführt werden? Stand heute ist alles in der Schwebe, möglicherweise werden wir am Freitag eine Entscheidung treffen.

Dennoch geht natürlich einiges voran: Das bereits erwähnte Buch »900 Tage in Auschwitz« steht kurz vor der Fertigstellung und soll nächste Woche in den Druck gehen.

Das englischsprachige Paper »Pilgrims to Noah« für das Sirnak-Symposium ist verfasst und wird nach letzten Korrekturen am Wochenende eingereicht.

Am Montag, den 2. März 2020 haben in Sulz auf der Fläche der zukünftigen Steinbrucherweiterung Ausgrabungen stattgefunden, leider mit ernüchterndem Ergebnis: Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich noch ausführlicher darüber schreiben.

Ein anderes heimatgeschichtliches Projekt hat sich allerdings aufgetan: Bilder von archäologischen Grabungen bei der Kirchenrenovierung 1961 in Sulz sind aufgetaucht. Und: MORIJA hat die EDV- und medientechnische Arbeit für »Breitlings digitale Dorfchronik« verantwortet, ein Artikel ist im Schwarzwälder Boten erschienen.

Es läuft also einiges, und da ich sowieso meist im Homeoffice arbeite, wird mir sicher auch in nächster Zeit nicht langweilig. Aber für die angedachten Unterwegs-Termine, das »Salz in der Suppe« der MORIJA-Arbeit, sieht es derzeit heikel aus. Die nächsten Tage werden entscheidend: Wird der April ein spannender Reisemonat? Oder eher ein Zeitpuffer für unspektakuläre Büro- bzw. Produktionsarbeit?

Timo Roller

Veranstaltungsmarathon – ein Rückblick

Im Museum in Bozen (Südtirol): Ötzi (links) und ich. 😉

Nachdem ich im Familienurlaub die Gelegenheit hatte, mich ein wenig auf die Spuren Ötzis zu begeben und neue Inspriationen für unser Urmenschen-Projekt zu sammeln, begann Anfang September ein fast dreiwöchiger Veranstaltungsmarathon.

Ein wichtiger Baustein für die zukünftige Arbeit unseres CVJM Sulz am Eck e.V. mit dem neuen Gemeinschaftshaus war am 5. September die Eröffnung des Cafés am Bach. Ehrenamtlich war ich dabei für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Das Café am Bach hat donnerstags von 14.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.

Am Tag des offenen Denkmals (8. September) machten wir eine Tour durch meinen Heimatort Sulz am Eck. Über 40 Interessierte begleiteten Heide Dittus vom Schwarzwaldverein und mich durch den Ort, um an verschiedenen Stellen Geschichte zu erleben. Der Gäubote schreibt über meine Ausführungen in der Michaelskirche: »Für 2020 ist hier eine Renovierung geplant, wie Timo Roller erzählte. Diesmal jedoch befassten sich die Besucher eher mit der Chorsakristei und dem Sakramentshäuschen aus vorreformatorischen Zeiten. Erst vor kurzem wurde in der Kirche ein über 500 Jahre altes Hostienkästchen entdeckt, das in das Sakramentshäuschen gehört.« Zum Abschluss der Wanderung im Gemeinschafthaus präsentierte ich darüber hinaus noch Fotos aus dem Judenbad in Wildberg sowie Funde, die von »Siedlungsspuren über der Sulzer Burghalde« zeugen.

Ein »Fenster zur Vergangenheit der Bibel« war die diesjährige Archäologietagung der Studiengemeinschaft Wort und Wissen auf dem Schönblick in Schwäbisch Gmünd vom 13. bis 15. September. Dort war MORIJA mit einem kleinen Stand vertreten und ich erzählte Interessierten von unserer Arbeit.

Dabei kam auch erstmalig unser neues Magazin »#bibelabenteurer« unter die Leute: Es enthält Kurzfassungen einiger Artikel, eine Vorstellung aktueller Projekte sowie einen Einblick in Forschungen, die erst noch ausgearbeitet werden müssen. Auch faszinierende Menschen stelle ich vor: Mordechai Papirblat, Namensgeber unseres Holocaust-Projekts und 96-jähriger Auschwitz-Überlebender. Ulrich Romberg, der das Wassersystem der Jerusalemer Davidstadt jahrzehntelang erforscht hat. Und Stefan Gödde, den Moderator der Wissens-Sendung »Galileo«, dem wir im Hiskia-Tunnel begegnet sind und der im Vorwort von unserem denkwürdigen Zusammentreffen berichtet. Gerne können Sie das Magazin in gedruckter Form bei uns anfordern, auch mehrere Exemplare zum Weitergeben. Es ist kostenlos, wir freuen uns aber natürlich jederzeit über Spenden für unsere Medien- und Forschungsprojekte. Lassen Sie sich inspirieren und werden Sie selbst zum Bibelabenteurer!

Ausstellungsstand auf dem Schönblick

Etwa 400 Menschen haben den Israelkongress vom 19. bis 22. September auf dem Schönblick besucht, einen Artikel darüber hat das Pro Medienmagazin veröffentlicht. Zu dritt haben wir am Ausstellungsstand die Arbeit von MORIJA und ASEBA vorgestellt. Darüber hinaus konnte ich zwei gut besuchte Seminare zur »Archäologie Jerusalems« halten.

Angesichts des zunehmenden Antisemitismus, der unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger bedroht sowie die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft verletzt, veranstaltete das baden-württembergische Innenministerium gemeinsam mit der Israelitischen Religionsgemeinschaft am vergangenen Montag einen Fachtag zum Thema »Antisemitismus – Jüdisches Leben in Deutschland zwischen Sicherheit und Unsicherheit«. Wir konnten dort unser Papierblatt-Projekt einem interessierten Publikum präsentieren und freuen uns über positives Feedback. Auch die Jüdische Allgemeine hat ausführlich über die Veranstaltung berichtet.

Timo Roller
27.9.2019, KW39

Gruppenbild beim Fachtag – Papierblatt-Team und die politischen Akteure: Schuldekan Thorsten Trautwein, Innenminister Thomas Strobl, Antisemitismusbeauftragter Michael Blume, Frank Clesle von Zedakah und Timo Roller von Morija (v.l.n.r.)

Bibelabenteurer-Magazin und Veranstaltungen im September (und darüber hinaus)

In letzter Zeit war sehr viel los. Darunter hat die Öffentlichkeitsarbeit etwas gelitten und das ist natürlich schlecht. Daher eine Übersicht in Kürze:

Am 2. September erscheint unser (kostenloses) Magazin »Bibelabenteurer« als Ergänzung zur Website. Darin enthalten sind einige Artikel über biblische Themen: »Auf den Spuren Abrahams: Von Haran ins Heilige Land«, »Ära des Untergangs: Die Zeit von Daniel«, »Eine Momentaufnahme der Auferstehung? Das geheimnisvolle Turiner Grabtuch« und »Jerusalem: Expedition mit Tunnelblick«. Das Magazin gibt auch einen Überblick über die Arbeit von MORIJA und ASEBA Deutschland, das Projekt »Papierblatt« wird ebenfalls vorgestellt. Wir freuen uns, dass Stefan Gödde ein Vorwort dafür geschrieben hat. Er ist bekannt als Galileo-Moderator und ihn haben wir 2018 im Hiskiatunnel getroffen. Ein sympathischer Typ mit einem erfreulichen Gespür für das wirklich Wichtige im Leben.

Im September stehen einige Veranstaltungen auf dem Programm, bei denen wirals MORIJA mit dabei sind und das Magazin teilweise unter die Leute bringen wollen:

Tag des offenen Denkmals: Am Sonntag, 8. September lautet das Thema des bundesweiten Thementags: »Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur«. Heide Dittus und ich werden in Sulz am Eck auf einem Spaziergang durchs Dorf ab 13:30 Uhr (Treffpunkt Gemeindehalle) diesem Jahresthema auf der Spur sein. Wir machen eine Runde durch das neugestaltete »Kloster«, besichtigen das Gemeinschaftshaus mit einer schön gestalteten Vitrine zum Thema »Kirche, Kinderkirche und Konfirmation«, gehen dann an der Kirche vorbei zum Friedhof, wo vor kurzem verschiedene Grenzsteine dem Grubstock hinzugefügt wurden. Wer möchte, kann anschließend noch zum Brauni-Treff auf dem CVJM-Freizeitgelände zu Kaffee und Kuchen mitgehen.

In Schwäbisch Gmünd findet vom 13. bis 15. September 2019 im Gästezentrum Schönblick die Tagung für Biblische Archäologie der Studiengemeinschaft Wort und Wissen statt. MORIJA wird dort mit einem Infostand präsent sein. Die Tagung trägt den Titel: »Fenster zur Vergangenheit der Bibel: Assyrien, Ägypten und die Süd-Levante: Chronologie, Geschichte, Bilderkunst und Epigraphik«.

Am darauffolgenden Wochenende findet ebenfalls auf dem Schönblick der Israel-Kongress »Israel – Licht der Welt?!« statt, von Donnerstag, 19. bis Sonntag, 22. September. Dort werden wir gemeinsam mit ASEBA Deutschland unsere Arbeit präsentieren. Im Rahmen der Seminare werde ich Einblick geben in »Die Archäologie Jerusalems: Auf den Spuren von Hiskia, Salomo und Abraham«.

Eine besonders wichtige Veranstaltung ist der »Gemeinsame Fachtag Antisemitismus« des baden-württembergischen Innenministeriums und der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Stuttgart. Unser Zeitzeugen-Projekt »Papierblatt« wird dort am Nachmittag dem Publikum vorgestellt.

Die Vorbereitungen für all diese Dinge haben mich in den letzten Wochen in Trab gehalten, dazu viele weitere laufende Film- und Web-Projekte. Die Veröffentlichung einer neuen ASEBA-Bibel-Multimedia-Präsentation wird hoffentlich in diesem Jahr noch gelingen, die Übersetzung der Biografie des Holocaust-Überlebenden Mordechai Papirblat ist angelaufen und das Buch soll im Januar 2020 erscheinen.

Denn auch 2020 sind schon zwei interessante Veranstaltung unter Mitwirkung von MORIJA geplant:

Eine Tagung zu »75 Jahre Befreiung von Auschwitz« mit einem Vortrag einer Auschwitz-Überlebenden am Holocaust-Gedenktag, dem 27. Januar.

Ein Tagesseminar »Bibel und Wissenschaft« der Zellerstiftung in Nagold mit dem Titel »Showdown in Jerusalem« mit archäologischen Erkenntnissen und biblischen Gedanken über die Zeit von Hiskia, Jesaja und Sanherib. Termin: Samstag, 28. März 2020.

Es läuft also allerlei Interessantes parallel – auch die Erforschung der »Siedlungsspuren« geht in die neue Runde, nachdem die entsprechenden Ackerflächen nun abgeerntet sind. Darüber mehr beim nächsten Mal.

Viele Grüße
Timo Roller
16.8.2019, KW33

Vorträge und Webseiten

Zwei Vorträge standen in den letzten Tagen auf dem Programm: In Schwaigern bei Heilbronn sprach ich über die Frage: »Kann man der Bibel glauben?« – Neben auch kritischen Rückfragen war es ein wertvoller Abend mit hoffentlich ermutigten Männern.

In Effringen, wo ich aufgewachsen bin, gab es einen etwas außergewöhnlichen Bildervortrag mit dem Titel: »Was haben Wildberger Grenzsteine mit der Arche Noah zu tun?« – Die Vorstellung meiner Arbeit durch die Verknüpfung von bibelarchäologischer und heimatgeschichtlicher Forschung funktioniert natürlich nur in unserer unmittelbaren Region und wurde von den Anwesenden sehr interessiert aufgenommen.

Für mehrere Projekte sind gerade zahlreiche Webseiten durchzuarbeiten und zu überprüfen. Dafür verwende ich einen großen Teil meines momentanen Zeitbudgets.

Hinweisen möchte ich noch auf den Israel-Freundestag von Zedakah e.V. in Maisenbach am 1. Mai mit dem Holocaust-Überlebenden Benjamin Sela und dem Journalisten Johannes Gerloff.

Timo Roller
13.4.2019, KW15

Anno 1346 …

Zum »Tag des offenen Denkmals« im September 2017 hatten wir eine Veranstaltung mit dem Thema Jüdische Spuren in Wildberg. Es war damals geplant, das Judenbad neben der Volksbank in der Talstraße zu besichtigen. Leider ist dieses Vorhaben gescheitert, da sich das Gebäude in Privatbesitz befindet und eine Öffnung am geplanten Termin kurzfristig nicht möglich war.

Nun ist es aber einer kleinen Delegation doch noch gelungen, das Untergeschoss des Gebäudes in Augenschein zu nehmen und ich selbst konnte zahlreiche Fotos zur Dokumentation machen.

Das Untergeschoss des schönen Fachwerkhauses in der Badgasse ist schon lange Zeit als »Judenbad« bekannt und wurde wahrscheinlich vor vielen Jahrhunderten als Ritualbad und Versammlungsraum genutzt. Noch heute zu sehen sind ein Trog sowie zwei Säulen, von denen eine interessante Inschriften trägt. Die Bedeutung der dort eingravierten Zahl “6015” war lange unklar, bis es Ulrich Romberg gelang, sie zu entschlüsseln: Von rechts nach links gelesen ergibt sie in jüdischer Zeitrechnung die Jahreszahl 1346, aller Wahrscheinlichkeit nach das Erbauungsdatum des Gebäudes, das damit zu den ältesten noch bestehenden Häusern Wildbergs gehört.

Es stellt sich nun die Frage, in welcher Form man weitere Erkenntnisse gewinnen kann und wie man diese Interessierten zur Verfügung stellt. Wir haben spannende Ideen.

Am kommenden Montag gibt es nachmittags ein weiteres Treffen unseres Papierblatt-Arbeitskreises in Maisenbach bei Zedakah. Dafür gab es diese Woche einige Vorbereitungen zu treffen.

Desweiteren beschäftigen uns zur Zeit Logo-Entwicklungen und Neustarts von Web-Auftritten mehrerer christlicher Organisationen. Da ist eine Menge zu tun.

Timo Roller
30.3.2019, KW13