Majdal Shams ist ein Ort ganz im Norden auf den Golanhöhen, unterhalb des Gipfels des Hermon, auf über 1100 Metern. Er ist von Drusen bewohnt, einer arabischen religiösen Minderheit. 1998 bin ich in den Ort hineingefahren und habe dieses Foto gemacht. Die Skulptur erinnert an einen Aufstand gegen die Franzosen im Jahr 1927. Laut der Inschrift wurde sie im Jahr 1987 errichtet, da war der Golan schon seit sechs Jahren von Israel annektiert. Die Skulptur zeigt also eigentlich deutlich, dass der Staat Israel seinen Bürgern viele Freiheiten lässt, ihr Gedenken und ihr Leben zu gestalten. Wer Israel einen Apartheidstaat nennt, wird spätestens hier eines besseren belehrt.
Durch eine Rakete der Hisbollah sind in Majdal Shams 12 Kinder auf einem Fußballplatz getötet worden, wohlgemerkt keine Juden. Es ist überraschend, dass dieser Ort überhaupt angegriffen wurde. Bisher galten die Raketen der Terrororganisation hauptsächlich den jüdisch besiedelten Orten, die nahe der Grenze aber zum großen Teil seit Monaten evakuiert sind. Vielleicht deshalb konnte der Angriff nicht durch Iron Dome abgewehrt werden?
Jedenfalls gab es seit dem 7. Oktober 2023 keine so hohe Opferzahl durch einen Terrorangriff, es ist zu erwarten, dass dies nicht ohne größere Konsequenzen bleibt. Viele Politiker weltweit sprechen davon, dass Israel nicht eskalieren darf. Aber darf eine Regierung, die für die eigene Bevölkerung – ob Juden, Araber oder Drusen – Verantwortung trägt, solche Raketenangriffe dauerhaft hinnehmen?
Meine Freunde von Zedakah sitzen mit ihren Pflegeheim-Bewohnern seit fast 10 Monaten im Bunker. Das kann kein Dauerzustand sein.