»Ich will diese Stadt beschirmen, dass ich sie errette um meinetwillen.« (2. Könige 19,34)
Kitschiger Kommerz! Was haben die Weihnachtsmänner mit diesem Bibelvers zu tun? Ich habe sie in der Stadt fotografiert, um die es im Bibelvers geht: Jerusalem.
Zwei Fragen habe ich mir gestellt: Wie hält die Schokolade, die da drin sein müsste, direkte Sonneneinstrahlung bei sommerlichen Temperaturen aus? Und: Waren diese Nikoläuse noch da oder schon da, als ich sie im Mai fotografierte? Weiter weg von Weihnachten geht kaum!
Jerusalem ist bunt und vielfältig und faszinierend. Im Hiskiatunnel habe ich den Galileo-Moderator Stefan Gödde kennengelernt, dessen neues Buch genau davon erzählt: von unterhaltsamen und ernsten Geschichten aus Jerusalem. In einer davon kommen wir vor: »schwäbische Tunnelforscher« auf den Spuren Hiskias! Ein empfehlenswertes Büchlein mit dem Titel: »Nice to meet you, Jerusalem«.
Der Bibelvers aus 2. Könige 19,34 handelt von der Zeit König Hiskias: Kein Heer von Weihnachtsmännern, sondern ein Heer von assyrischen Soldaten stand vor den Toren der Stadt. Hiskia und seine Jerusalemer waren vorbereitet: Mit riesigem Aufwand hatten sie einen Tunnel gegraben, der das lebensspendende Quellwasser ins sichere Innere der Stadt leitete. Aber dennoch sprach Gott durch den Propheten Jesaja: »Und ich will diese Stadt beschirmen, dass ich sie errette um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.«
Vernunft und Gottvertrauen, beides gehörte zusammen – so war es vor 2700 Jahren und ähnlich ist es noch heute: Israel hat zum Schutz vor feindlichen Raketen das Abwehrsystem »Iron Dome«, die Eiserne Kuppel. Aber Gottes Schirm und Schutz sind trotzdem unverzichtbar.
Unsere Arbeit bei MORIJA spiegelt das auch wieder: Wir planen, machen, bringen Dinge voran. Doch ohne Gottes Zutun wäre es schwierig bis unmöglich. So haben wir bei der Finanzierung unseres sehr aufwendigen Papierblatt-Projekts manches Wunder erlebt!
Dieses Projekt hat das Jahr 2019 sehr geprägt: Eine Reise nach Auschwitz und ein Besuch bei Mordechai Papirblat in Israel waren bewegende Höhepunkte. Wir werden in Kürze Papirblats Biografie veröffentlichen – und laden mit ein zu einer Tagung zum Thema Auschwitz nach Bad Liebenzell. Das Gedenken an den Holocaust ist nach wie vor wichtig! Es gilt, die richtigen Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und dem Judenhass heute in verschiedensten Milieus entgegenzuwirken.
Nikoläuse und Assyrer, Jerusalem und Auschwitz: Heiteres und Todernstes liegen oft so nah beieinander: Auch an Weihnachten, wo die Finsternis und Gottesferne durch Jesus Christus, das Licht der Welt, durchbrochen wurde! Ich bin froh, dass Gott uns in allem begleitet und durchträgt.
Timo Roller